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Hundehebamme
Der Deckakt
Bitte plant einen Wurf rechtzeitig.
Vor dem Deckakt sollten folgende Punkte genauestens
gecheckt werden:
~ Sind die zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten
wirklich optimal, dass ihr einen Wurf artgerecht und
liebevoll aufziehen können?
~ seid ihr bereit, Hundeinteressenten sorgfältig im
Interesse des Hundes auszuwählen und auch nach dem
Welpenkauf zu beraten und zu unterstützen?
~ habt ihr auch die Möglichkeiten, Welpen länger zu behalten,
wenn ihr nicht gleich geeignete, verantwortungsbewußte
Besitzer für sie findet oder auch einen Hund aus
eurem Wurf zurückzunehmen, wenn die neuen Besitzer
ihn aus irgendwelchen Gründen abgeben müssen?
~ seid ihr bereit, alle Unterlagen ordnungsgemäß
zu führen und zu verwalten?
~ Sind Rüde und Hündin nicht verwandt (auch nicht die Vorfahren)?
~ Haben Hündin und Rüde alle notwendigen Untersuchungen,
sind sie gesund?
~ Ist der Impfschutz beider auf dem aktuellen Stand,
sind die angehenden Elterntiere auf Würmer untersucht bzw.
vort kurzem entwurmt?
(Impfung und Entwurmung während der Trächtigkeit
ist NICHT zu empfehlen)
~ Sind die zukünftigen Eltern vom Wesen und Charakter
gefestigt und rassetypisch und damit zur Zucht geeignet?
~ Haben beide Tiere das geforderte Mindestalter?
(gerade Molosser sind Spätentwickler und sollten
bei der Erstbelegung mindestens 22 Monate alt sein)
~ Für Züchter im IHV (und alle anderen
verantwortungsbewussten Züchter):
Haben die Hunde einen genetischen Fingerprint?
~ habt ihr einen "Ersatzrüden" in "Reserve", der alle oben
genannten Anforderungen ebenfalls erfüllt, falls die
"erste Wahl" zum Deckzeitpunkt nicht verfügbar ist
oder es mit der Belegung nicht klappt?
~ Infektionen im Genitalbereich können die Fruchtbarkeit
negativ beeinflussen!
Sind sowohl beim Rüden als auch bei der Hündin ein
Genitalabstrich ausgewertet worden?
Eine der Hauptursachen für Fehlschläge bei der Paarung
ist der falsche Zeitpunkt der Zuführung der Hündin
zum Rüden.
Der Zyklus der Hündin ist abhängig vom Gesundheitszustand ,
vom Alter, Rangordnung im Rudel, Wetter usw.
Die Hündin sollte genau beobachtet werden, um den
ersten Tag der Hitze nicht zu verpassen.
Rechnet man allerdings nach den ersten entdeckten Blutstropfen
und legt damit den ersten Tag der Hitze fest,
sind damit oft Misserfolge bei der Deckung verbunden.
Hunde sind keine Maschinen, und jeder Hündinnenorganismus
reagiert individuell, heißt die fruchtbaren Tage
können sich durchaus verschieben.
Für die Bestimmung des richtigen Decktages "reicht"
EIGENTLICH die Beobachtung.
Sehr genaue Beobachtung und ein Großteil an Erfahrung
helfen hier bei der Bestimmung des ersten Duldungstages.
Dies ist für Laien oder noch unerfahrene Züchter
nicht immer einfach.
Einige Züchter raten auch, durch Tests beim Tierarzt
den besten Decktermin feststellen zu lassen.
Ich persönlich halte von dieser Methode nicht viel,
da sie meist zusätzlichen Streß für die Hündin
bedeutet und nicht immer genau ist.
Sobald sich die Hündin das erste Mal paarungsbereit
zeigt, das erste Mal "steht", rechnet man drei Tage hinzu.
Sie wird die Rute zur Seite nehmen und an den Körperseiten
den Hautreflex rhythmisch ablaufen lassen
(dabei wird die Haut an den Flanken nach hinten gezogen
und anschließend wieder entspannt).
Ein weiteres sichtbares Zeichen ist die Farbe des Blutes.
Ist es am Anfang der Läufigkeit noch relativ dunkel,
wird es nach ca. 10 Tagen wesentlich heller.
Wer an diesem ersten Tag decken lässt, wird oft
eine Enttäuschung erleben.
Die Hündin ist zwar paarungsbereit, aber im Eileiter
befinden sich noch keine oder nur wenige
befruchtungsfähige Eizellen.
Am 4. Duldungstag hat die Hündin ihre Hochbrunst
und sollte dem Rüden zugeführt werden.
Ein zweiter Deckakt nach 24 bis 48 Stunden
ist günstig für eine erfolgreiche Belegung.
Wenn Nachkommen gewünscht sind, reist die Hündin
immer zum Rüden.
Eine sehr dominante Hündin verhält sich in ihrer
gewohnten Umgebung oft selbstsicher und spielt ihre
Überlegenheit aus.
Davon könnten sich einige Rüden verschrecken lassen.
In der Regel verläuft der Deckakt ohne Probleme,
wenn die Hunde sich nicht gefordert oder auffällig beobachtet
fühlen. Das hängt aber individuell
von den einzelnen Hunden ab.
Zuerst spielen die Partner, die Hündin animiert
den Rüden, stellt sich hin, um dann im letzten Moment
auszuweichen, wodurch der Rüde noch erregter wird.
Sobald er aufgeritten und eingedrungen ist,
gibt er auch nach wenigen Stößen sein Sperma ab.
Danach hängen ("Knoten") die Hunde,
meist zwischen 15- 30 Minuten, zusammen.
Entweder hebt der Rüde seinen Hinterlauf über den Rücken
der Hündin, oder der Züchter hilft dabei,
damit die Hunde dann entspannt Becken an Becken
verharren können.
Die Züchter sollte in dieser Zeit beruhigend auf die Hunde
einwirken , notfalls auch die Hündin (oder beide)
am Halsband halten.
Es kann sonst unter Umständen zu bösen Verletzungen kommen,
wenn die Hündin Panik bekommt und losrennen will.
Das Anschwellen kann nämlich auch Schmerzen verursachen.
Auf keinen Fall dürfen die Hunde gewaltsam getrennt werden ,
da man auch dadurch schwere Verletzungen riskiert.
Abgesehen von dieser normal verlaufenden Paarung
gibt es aber auch etliche umweltbedingte
(durch Haltungsfehler, Überbelastung, Ernährungsfehler oder
zuchthygienische Fehler) oder krankheitsbedingte Problemfälle
sowohl bei der Hündin als auch beim Rüden.
Ein Wissen um diese Probleme kann aber im Vorfeld
des Deckaktes wertvoll sein, um dem Züchter
zum Erfolg zu verhelfen.
Habt ihr Fragen zur Zuchtplanung ???
z.B. Auswahl des Rüden: Sind schon Nachkommen vorhanden?
Wie erfahren ist der Rüde?
Welche Wegstrecke ist bis zum Rüden zurückzulegen?
Passt der Rüde anatomisch, gesundheitlich und charakterlich
zur Hündin?
Erstlingsrüde mit Erstlingshündin?
--> kann aufgrund der Unerfahrenheit zu Schwierigkeiten
führen, deshalb empfiehlt es sich, einen erfahrenen
mit einem unerfahrenen Partner zu verpaaren!
(Zuchtplanung prinzipiell weit im Vorfeld des Deckakts!)
Oder habt ihr Fragen zum Deckakt selbst
oder wünscht euch Unterstützung,
scheut euch bitte nicht, mich zu kontaktieren.
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